Alle meine Taschen werden seit 2003 von mir in meinem Atelier in Handarbeit auf einer alten Dürkopp-Nähmaschine gefertigt.
Ich lege sehr großen Wert auf die Herkunft des Leders, positive Haptik, Useability, beste Verarbeitung und Langlebigkeit.
Je nach Aufwand oder Verwendungszweck werden die Taschen mit hochwertigen Baumwollstoffen gefüttert, Innentaschen i.d.R. mit Reißverschluss, sind Standard.

Durch mein Produktionsverfahren entgehe ich einem glatten, uniformen und industriealisierten Look. Meine Taschen sind persönlich und sehr oft gehen meine Kundinnen eine enge Bindung zu ihrer CAT MINOKI ein.

Text von Alexandra Marschewski (nachträglich der Zeit angepasst geringfügig von Cat Minoki geändert) für das Hamburger Abendblatt Januar 2016:

Die Geschichte des Hamburger Taschenlabels Cat Minoki beginnt auf dem Flohmarkt des Eppendorfer Landstraßenfestes. Caterina Jahreis bekam dort im Sommer 2003 beim Stöbern ein Stück Leder „in die Finger“. „Es war nicht einmal besonders schön“, erzählt sie. „Dunkelbraunes Glattleder, für das ich drei Euro bezahlt habe.“ Trotzdem setzte das Naturmaterial ihre Fantasie in Gang. An der heimischen Nähmaschine entstand bald eine recht schlichte, rechteckige Tasche mit Griff, die sie noch mit einem bunten Pferd bestickte. Und weil die Mutter dreier Kinder ein sehr intuitiver Mensch ist, marschierte sie damit kurzentschlossen in ein Eppendorfer Geschäft, das ihr Modell tatsächlich ins Sortiment aufnahm. Design und vor allem natürlich die Verarbeitung haben sich über die Jahre stark verändert. Doch die Begeisterung fürs Material steckt immer noch in jedem Cat-Minoki-Modell.
„Ich habe schon als Kind sehr genau gewusst, wer einen Lederranzen hat und wer nicht. Ich zum Beispiel – meine eigene Schultasche hat mich höllisch genervt“, sagt Caterina Jahreis, die eigentlich Graphikdesignerin ist. Als sie mit ihrer ersten Tasche loslegte, hatte sie weder eine Idee, wie man Leder richtig verarbeitet, noch ein ausgeprägtes Faible für Taschen. „Eigentlich bin ich immer noch der Typ, der ein Exemplar ins Herz schließt und es dann ewig benutzt.“ Zum Beweis greift sie zur schwarzen Tasche, die sie an diesem Tag begleitet. „Das Modell ist bestimmt schon vier oder fünf Jahre alt, zwischendurch hat es mir eine meiner Töchter abgeluchst“, sagt sie.
Die erste Nähmaschine ging ziemlich schnell kaputt. Die alte Ledernähmaschine, die Caterina Jahreis danach fand, ist immer noch zu Hause im Einsatz: „Damit bin ich quasi verheiratet. Sie kann nur vor und zurück, aber das reicht mir.“ Alle Schnitte zeichnet sie sich vorher per Hand auf. „Das ist halt meine Art, ich bin nicht besonders digital.“
Kurz nachdem das Geschäft mit Besuch der ersten Modemesse in Berlin gerade so richtig gut losging, kam mit dem Sohn ihr drittes Kind zur Welt. Und es folgte eine lange Pause. Heute gibt es so viel Cat Minoki, wie Reisen, ihre Familie und ihr temporäres Nutzgartenprojekt es eben zulassen. „Betriebswirtschaftlich mag das nicht besonders klug sein, aber irgendwie mag ich dieses ,undercover'.“ Die Cat-Minoki-Entwürfe gibt es heute zum Beispiel im Kaufhaus Hamburg in St. Georg oder in ihrem online-shop zu kaufen. Viel läuft jedoch auch über den persönlichen Kontakt. Wer direkt bei der Designerin bestellt, wartet etwa drei Wochen auf sein eigenes Modell.
Cat Minoki probiert gern aus, wie ihre Ideen umsetzbar sind. Die Milk-Kollektion z.B.– unaufgeregt pure Taschenmodelle aus ungefärbtem, pflanzlich gegerbtem Kalbleder aus Deutschland, die von der Designerin mit „überlaufender Milch“ bemalt werden. Die stylischen „Klekse“ gibt es auch aus aufgenähtem Metallic-Leder. „Dem klassischen Kollektionsrhythmus entwerfe ich mich jedoch nicht. Das käme mir irgendwie undankbar den alten Modellen gegenüber vor“, sagt die 46-Jährige, die sich auch gern von ihren Kundinnen inspirieren lässt. Am liebsten jedoch regelmäßig bei ihrem Hamburger Ledergroßhändler, in dessen Lager sie Stunden verbringen kann. Aus ihrer schwarzen Tasche kramt sie noch einen kleinen Beutel mit Zugband aus blauem Metallicleder hervor: „Wenn ich so etwas sehe, muss ich es einfach kaufen“, sagt sie und streicht ein bisschen verliebt darüber. Bestseller sind die Turnbeutel aus recycelten Armeezelten, auf die sie selbst mittels Siebdruck ihr Logo – ein Fantasie-Name übrigens – aufbringt. Wie gern sie mit Materialien experimentiert, beweist ein Eintrag auf ihrer Facebook-Seite. Dort ist das Foto einer dunkelblauen Umhängetasche zu sehen, die sie aus einem alten Ladage&Oelke-Dufflecoat genäht hat. „Gute Dinge werden nicht alt. Sie verwandeln sich in etwas anderes“, ist darunter zu lesen.
Was Caterina Jahreis besonders an ihrer ganz eigenen Art zu arbeiten schätzt? „Ich bin frei von dem Druck, andere beeindrucken zu müssen.“ Auch vermeidet sie es zu schauen, „was andere so machen“. „Ich habe einfach unglaublich viel Spaß daran, einen Gebrauchsgegenstand herzustellen. Und wenn die richtige Oberfläche mit der richtigen Farbe zusammenkommt, ist das doch toll.“ Ihre Kundinnen sehen es genauso: „Meine Taschen werden von Frauen gekauft, die nicht aus Prinzip bloß auf High-Fashion-Produkte schauen, sondern die viel Qualitätsempfinden und Persönlichkeit mitbringen. Und die ihre Tasche dann auch richtig lang benutzen.“